Medienkritik zu "Die libertäre Gesellschaft"

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EINE KONTROVERSE DEBATTE

Am 16. November 2012 fand im Mehrighof (Berlin-Kreuzberg) eine Veranstaltung des Arbeitskreises Geschichte von unten Ost/West statt, auf der Gerd Stange sein Manifest vorstellte. Der Abend war eine Werbeveranstaltung für eine Linke, die themaorientiert, kritisch und solidarisch miteinander diskutieren kann. Im Folgenden sind einige Beiträge aus dem Podium der Veranstaltung dokumentiert. Dazu haben wir einen Artikel von Erhard Weinholz gestellt, auf den sich der Beitrag von Sebastian Gerhardt bezog. Weiterlesen


Systempunkte März 2013

„Wichtig ist, dass solche Konzepte überhaupt vorgeschlagen und diskutiert werden“

Es war eine grundlegende Gemeinsamkeit zwischen den sich ansonsten so dramatisch gegenseitig kritisierenden Marx und Bakunin, dass beide – sich darin von den sogenannten FrühsozialistInnen absetzend – das Konzipieren eines kohärenten sozialistischen Systems als autoritär ablehnten. So kritisierte Bakunin, dass „die Reglementierungswut (…) die gemeinsame Leidenschaft aller Sozialisten vor 1848“ gewesen sei: „Cabet, Louis Blanc, Fourieristen, Saint-Simonisten, alle waren sie davon besessen, sich die Zukunft gefügig zu machen und sie im voraus zu gestalten, allesamt waren sie mehr oder minder Autoritäre.“ (Bakunin 1868: 48) Und auch Marx verwahrte sich noch 1880 dagegen, jemals „ein ‚sozialistisches System’ aufgestellt“ zu haben (Marx 1880: 357). Weiterlesen


Direkte Aktion März 2013

„An der Grenze zwischen Utopie und Utopismus“
Gerd Stange, Aktivist seit den 1970er Jahren, kehrt in die politische Bewegung zurück mit einem Text, der deutlichen Manifest-Charakter hat und in dem er eine Lanze für die Utopie bricht – eben mit dem Zitat Victor Hugos, dass die Utopie die Wahrheit von morgen sei.
Revolutionär Neues muss man dabei nicht erwarten – und vielleicht ist das auch vollkommen in Ordnung so, denn die alten Ideen und Utopien sind ja nun teilweise so verschütt gegangen, dass es ein durchaus lohnenswertes Projekt darstellt, diese noch mal in Erinnerung zu rufen und neu zu kombinieren – gerade in einer Zeit, in der Utopien als „utopisch“ gelten. Weiterlesen


Syndikalismus Dezember 2012

„Extrem dürftig“
Die Idee, sich mit den Bedingungen und Voraussetzungen für eine libertäre Gesellschaft auseinander zu setzen, findet meine vollständige Unterstützung. Allerdings sollten neuzeitliche Erörterungen bitteschön auch Handlungsanweisungen und Empfehlungen enthalten, wie wir dann dorthin gelangen könnten. Allein die Aufforderung, doch Kollektive zu gründen, ohne arbeiterselbstverwaltete Selbstbestimmungsmodelle zu beschreiben, ist etwas dürftig.

Die Ankündigung dieses Traktates erinnerte mich sofort an das Selbstverständnis der Londoner Group Solidarity aus dem Jahre 1973 – As we see it – As we don’t see it [1]. Doch die Enttäuschung war beträchtlich,denn deren Vorschläge und Ansichten sind deutlicher was den Prozess des Übergangs in eine libertäre Gesellschaft beschreibt, ohne als trotzkistisches Übergangsprogramm gebrandmarkt werden zu können. Weiterlesen


TAZ 15. Dezember 2012

„Eine Hochspezialisierte Welt Läuft Nicht Nach Dem WG-Putzplan“
Krisen, so weit das Auge reicht. In den arabischen Ländern: Revolten, Umstürze. In Europa aber? Da schreibt man Manifeste. Stéphane Hessels „Empört Euch!“ oder „Der kommende Aufstand“. Genutzt hat es nichts: immer noch Kapi- talismus, immer noch Krise. Heute zeigt sich im Manifest vor allem eins: die Partikularität der politischen Utopie. Das europäische Manifest ist ein Symptom für den Verlust seines Subjekts. Seine Logik ist meist bestechend simpel: Hier ein Fünkchen gesunder Menschenverstand und dann das Übel an der Wurzel gepackt: hau ruck! Noch einfacher: Der Kapitalismus „hat alles vorbereitet, dass wir ihn überwinden“. So steht es im Manifest. Nicht aber im „Kom munistischen Manifest“ – Marx glaubte ja, der Kapitalismus habe sich mit dem Proletarier seinen Totengräber geschaffen –, sondern in „Die libertäre Gesellschaft. Grundrisse einer freiheitlichen und solidarischen Gesellschaft jenseits des Kapitalismus“ (Die Buchmacherei, Berlin 2012) von Gerd Stange. Weiterlesen


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