Medienkritik zu "Du bist für keinen Stern geborn"

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„Wiener Zeitung“ v. 9.3. 2019

Herold des Unterwegsseins

Noch immer zu entdecken: der Dichter und Vagabund Jakob Haringer. Sein Leben zwischen Clochard-Bohème und Verfolgung spiegelt sich in seinem Werk wider.

Von Oliver vom Hove

Er war ein Herumtreiber und Schnorrer, ein Hochstapler und Halunke – und er war ein Dichter. Er war Hiob und Halbkrimineller, Obdachloser und Frauenverführer, Aufschneider und kleinlauter Sandler – und ein von vielen anerkannter Poet.

„Wann wird Jakob Haringer in der deutschen Literatur den Platz bekommen, der ihm zusteht?“ Das fragte bereits 1956 die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“. Immer wieder gab es einen Anlauf, das verstreute Werk des 1948 verstorbenen Dichters und Vagabunden der Vergessenheit zu entreißen. Auch die Werkauswahl, die Dieter Braeg nun mit viel Sorgfalt und einem umfassenden biographischen Abriss in dem kleinen Berliner Verlag „Die Buchmacherei“ herausgegeben hat, ist ein solcher Versuch. Der Erfolg steht noch aus. Zu wünschen wäre er ihm.

Der Dichter Jakob Haringer war, mit nur kurzen Ausnahmen, lebenslang unsteten Aufenthalts. Früher zogen die Vagantendichter von Hof zu Hof, von Ort zu Ort, um sich mit Reimen und Gesang ihr Brot zu verdienen. Jakob Haringer zog von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, überall auf der Suche nach Freunden, Verlagen, Ausweichquartieren. Der bayrisch-österreichische Raum um Salzburg und später die Schweiz waren seine bevorzugten Aufenthaltsorte.

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„Chiemgau-Blätter“ (Beilage des „Traunsteiner Tagblatts“) v. 14. April 2018

Dass immer mehr ‚Dichter und Schriftsteller in Vergessenheit geraten, ist angesichts eines von Bestsellerlisten bestimmten Literaturbetriebs nicht verwunderlich. Nur selten gelingt es, einen davon ein wenig jener Vergessenheit zu entreißen. Der namhafte, heute in Bad Reichenhall wohnhafte, Publizist Dieter Braeg hat dies mit seinem Buch zu Jakob Haringer (1898 bis 1948) erreicht. In dem Band »Du bist für keinen Stern, kein Glück geborn!« beschreibt er im ersten Teil so kurzweilig wie kenntnisreich den Lebensweg Haringers, wobei er auch zahlreiche Briefe und Zeitungsartikel anführt, die dem Leser vielsagende Einblicke. gewähren. Im zweiten Teil präsentiert er dann eine Auswahl von Haringers Prosa und Lyrik, darunter auch sein »Räubermärchen«, das mit seiner beißenden Kritik an Hierarchie und Bürokratie auch gut in die heutige Zeit passt.

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„erLesen“ vom 19. Dezember 2017

Das österreichische TV-Literaturmagazin „erLesen“ stellte unser Buch in folgendem Kurzbeitrag vor:

„Jakob Haringer war ein Grenzgänger zwischen Wahn und Genie – Widerstandskämpfer gegen Hitler, Teppichschmuggler, Emigrant, Exzentriker. Der nun aufgelegte Auswahlband entreißt ihn der Vergessenheit: Rasenden Schmähkanonaden stehen sublime, zart gewobene Gedichte gegenüber. Und die Geschichte des Selbstmords einer Magd rührt zu Tränen.“

 


„News“ (Österreich), November 2017

Ein außerordentlicher Autor ist der Vergessenheit zu entreißen: Jakob Haringer, geboren 1898 in Dresden, gestorben 1948 in Zürich, war Grenzgänger zwischen Wahn und Genie, Kriminalität und politischem Aufbegehren. Als dsie Nazis in Deutschland die Macht übernahmen, ging er in den Widerstand, entkam ins Salzbugische und floh dann in die Schweiz, wo er vergessen und in prekären Umständen, einem Herzinfarkt erlag. Der nun aufgelegte Auswahlband ist eine Großtat: Rasende Schmähkanonaden stehen sublime, zart gewobene Gedichte auf Salzburg und Hellbrunn gegenüber. EIne lange Ode auf Wien ist von überwältigender Traurigkeit, und die Geschichte des Selbstmords einer Magd rührt zu Tränen.


„Salzburger Nachrichten“, 24. November 2017

Ein Vagabund dichtet sich seine Welt

Er hasste Hitler, schmuggelte Teppiche und schrieb kraftvoll – dennoch ist Jakob Haringer vergessen. Das soll sich ändern.

SALZBURG. Leicht ist es nicht, Jakob Haringer auf die Spur zu kommen. Das fängt schon mit dem Geburts­jahr an. 1888? 1887? 1898? Das ge­naue Datum ist umstritten. Irgend­wann jedenfalls begann es, das Un­stete, das dieses Schriftstellerleben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun­derts durchzieht.

Jakob Haringers Dichtung – vor allem ist es Lyrik – nährt sich aus ge­nauer Beobachtung und einem stets wachen, kritischen Blick. Sein Le­ben nährt sich aus Legenden, denen Dieter Braeg nachgegangen ist, der nun die erste Biografie über Haringer vorlegt.

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„Reichenhaller Tagblatt“, 15. November 2017

Jakob Haringer – Lebenskünstler und Lügenbaron

Dieter Braeg hat ein Buch über Leben, Prosa und Lyrik des Schriftstellers herausgegeben

Bad Reichenhall. „Jakob Ha­ringer hat gelogen, dass sich die Balken biegen. Aber das sehr überzeugend“, sagt Dieter Braeg. Der 77-jährige Reichenhaller hat gerade ein Buch über den Dichter herausgebracht.

„Du bist für keinen Stern, kein Glück geborn!“ heißt das Buch. Auf 328 Seiten schafft Braeg einen umfassenden Überblick über Le­ben, Prosa und Lyrik Haringers. Am Samstag, 25. November, um 16 Uhr stellt Braeg das Werk zu­dem auf den „Kritischen Literatur­tagen“, in der ARGE in Salzburg vor.

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