Medienkritik zu "Etappen, Konflikte und Anerkennungskämpfe der Migration"

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„Mibestimmung“ 10/2022

“ Ein ganz großer Gewinn für die Aufarbeitung der Geschichte der Migration …“

Von Wolfgang Jäger

Vom Anwerbeabkommen bis zur Heimat im Plural erzählt der ehemalige IG Metall Sekretär Nihat Öztürk die wechselvolle Geschichte der Migration in Deutschland seit Mitte der 1950er Jahre. Sein rund 40seitiger Essay schlägt den großen Bogen über rund 70 Jahre Migration, der im zweiten Teil des Buches mit der Dokumentation von 21 Ausstellungstafeln auf knapp 100 Seiten reich bebildert illustriert wird. Das Buch ist zur Wanderausstellung entstanden, die im August ihre Reise in Düsseldorf begonnen hat. Beide sind ein ganz großer Gewinn für die Aufarbeitung der Geschichte der Migration. Nihat kennt sich in der Forschung zur Migrationsgeschichte und der Migrationspolitik der IG Metall bestens aus und scheut nicht das prononcierte Urteil: „Wir haben kein Flüchtlingsproblem, sondern ein Problem der Solidarität, des Werteverfalls und des Rassismus. Selbst die beispielhafte Solidarität mit den Menschen in und aus der Ukraine […] hat eine hässliche Seite. Die rassistische Sortierung der Kriegsflüchtlinge in schützenswerte weiße Europäer (uns kulturell nahe Menschen) und nicht schützenswerte People of Color.“


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