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Ulrich Weiß

Hallo Fantasten, hallo Werner und Reinhard

Jochen Gester hatte mich gebeten, eine Rezension zu schreiben zu: Werner Ruhoff, Eine sozialistische Fantasie ist geblieben. Sozialismus zwischen Wirklichkeit und Utopie. Die Buchmacherei, Berlin 2005, 148 Seiten, ISBN 3-00-016583-5.

Vielleicht interessiert es Euch, was da rausgekommen ist. Ich denke, es trifft auch ins Zentrum unserer WaK-NIA-Diskussionen. Entgegen meiner Annahme, dass das geht – ich habe Werner Ruhoff als angenehmen Diskussionspartner erlebt -, ist das, was da steht, nicht freundlich. Ehe ich es Zeitungen, Zeitschriften anbiete, hätte ich gern kritischen Meinungen dazu erfahren.

Gruß Uli

Ulrich Weiß
„Eine wirklich über den Kapitalismus hinausweisende Idee wird so dem Spott preisgegeben“
Im Real-Sozialismus war die Herrschaft von Menschen über Menschen nicht aufgehoben. Das war ein Resultat der Tatsache, dass der ökonomische Zwang zur Verwertung weiterhin bestand. Das erhoffte Sozialistische oder gar Kommunistische blieb Utopie. Immerhin wuchs in dieser sozial relativ homogenen Gesellschaft lange sowohl der allgemeine Lebensstandard als auch die dafür erforderliche Produktivität menschlicher Arbeit. Solange dies gelang, konnten Sozialismus, Staat und Warenproduktion noch zusammen gedacht werden, eine der Marxschen Theorie entgegenstehende Selbsteinschätzung. Als deren Falschheit offenkundig wurde, die „sozialistische“ Warenproduktion keinen sozialen Fortschritt mehr trug, brach diese ideologische Stütze des „Sozialismus“ zusammen.
Sind heute Wege aus dem Kapitalismus über eine Warenproduktion denkbar? Oder geht es von vornherein um solche Gesellschaften, in denen die Individuen auch frei sind vom stummen Zwang der Ökonomie, vom Zwang zur (Selbst-)Verwertung, frei von politischer Herrschaft? Oder liegt Machbares irgendwo dazwischen?

Zu solchen Fragen fordert heraus. Der Hauptteil seines Buches, Meine Fantasien, ist eine Art Sciencefiction-Report. In lebendigen Bildern wird ein vernünftiges Leben in einer großen Stadt vorgestellt. Es könnte Köln sein. Die Macht der großen Monopole ist hier bereits gebrochen.
Ansonsten gibt es genau den Zoff, den alle kennen, die aus Bürgerbewegungen oder aus gescheiterten kommunistischen Parteien kamen und dann in Grundinstitutionen der bürgerlichen Gesellschaft Verantwortung für weitere soziale Entwicklungen übernehmen wollen.
Seinem Traum stellt R. Die Momentbeschreibung einiger Alternativprojekte voran. Die Landkommune Longo mai – was die Lebensqualität und Zufriedenheit der Kommunarden betrifft ein mit Sympathie geschriebener ernüchternder Bericht -, Gemeinschaften wie das SSM in Köln-Mülheim, die Kommune Niederkaufungen. Theoretisch nimmt er Anleihen an J. Holloway, Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen (2004); Subcoma, Nachhaltig vorsorgen für das Leben nach der Wirtschaft (2000), Fritjhof Bergmann; O. Negt, Kant und Marx – Ein Epochengespräch (2003).

Ruhoff, einst Katholik, dann Kommunist und Freund der DDR, ist geistig einen weiten Weg gegangen. In seiner jetzigen Wunschwelt fände sich Proudhon glänzend zurecht, auch Thomas Morus mit seinem Utopia, desgleichen Silvio Gesell. Marx nicht. Jener entwickelte seine Theorien gegen Proudhon und argumentierte gegen das, was R. Nun wieder als erstrebenswerten Vorzug präsentiert: auf der Basis des unentwickelt (bei R. Des zurückgenommenen) Bürgerlichen und des Mangels nehmen Kommunismusversuche unvermeidbar asketische, regional bornierte, kasernenhafte Züge an, landen die Akteure letztlich wieder „in der alten Scheiße“.
R. präsentiert keine Theorie einer sozialistischen Gesellschaft, sondern Bilder und Einzelideen, auf die angesichts der Zukunftsängste phantasiebegabte Leute leicht kommen und zwar von links bis weit nach rechts.
Für R. Sind Zinsen und spekulatives Kapital schlecht, also: Weg damit! Übrig bleibt die angeblich auf unmittelbare Nützlichkeit gerichtete Arbeit, die auch hier größtenteils Lohnarbeit ist. Plausibel? Für viele Menschen: ja.
Weiter: Die heutige Gesellschaft tritt mir oft feindlich gegenüber, also weg mit allem, was fern von mir ist, was groß ist und viel verbraucht, was ich überhaupt nicht oder höchstens in beschränkter Region (gegebenenfalls über gewählte Stellvertreter vermittelt) überschauen bzw. (mit-)beherrschen kann. Großbetriebe sind schlecht, wenn auch manchmal noch nötig. Handwerk ist gut. Usw, usw.
Zum Unterscheiden zwischen gut und schlecht hilft die Schriftgestaltung, durchgängige Kleinschreibung. Dies allerdings wird groß geschrieben: Wolkenkratzer, Banken, Zinsen, Versicherungen, Chefetagen, Gewalt, Großfabrik, Firmen, chinesische High-techfabrik (aber: modernste digitaltechnik), Monumente, Benzinmotoren, Glanzzeitschriften, Luxus, Geld. Etwas verwirrend: „bewohnerInnen“ – bewohner klein, also gut, aber Innen = böse? Nun, R. Ist wohl Dialektiker. Aus offensichtlich Üblem kann Gutes hervorgehen. So verwaltet die Sparkasse (groß) von der städtischen Lotterie (groß) gespeiste Fonds (groß). Deren Gewinn befriedigt allgemeine Bedürfnisse, wie bildung (klein). Nach Geld (groß) streben die Menschen heftig (wer würde sonst Lotterie spielen, wer sich nach materiellen Hebeln richten?). Aber durch kluge Regelungen wird Geld und dies Streben danach für gute Werke eingesetzt. Woher kommt es? Aus der Wertproduktion (nix mit unmittelbarer Nützlichkeit) und damit aus dem erfolgreichen, also dem der Konkurrenz zuvorkommenden Verkauf der in Lohnarbeit hergestellten Waren. Kapitalistisch nennt R. Diese Produktionsweise nicht, denn sie wird von klugen, oft basisdemokratisch bestimmten Leuten geleitet. Außerdem ist alles möglichst klein, den Bewohnern nahe und es gibt die reichen EigentümerInnen (doppelt groß = teuflich?) nicht. Geld ist R. Bloß ein äußeres Mittel der Verteilung, nicht etwa Verfügung über Produktionsmittel und fremde Arbeitskraft.
Plausibel? Etwa so wie die Vorstellung der sich um die Erde drehende Sonne.

Das Maß für den Fortschritt, der wird durch Werttransfer an die Projekte belohnt, ist der Grad an Selbstversorgung. „Nachbarschaften und siedlungen bringen es … auf eine ansehnliche selbstversorgungsquote … bis zu siebzig prozent“. Alles „außer maschinen, vorprodukten und technischen konsumgütern“ (75) wird selbst hergestellt, „schicke plumpsklos“ eingeschlossen. „Kaufhäuser“ (groß), mode (klein). Fleisch und wurst (klein) wird „nicht häufig verzehrt“ (77), ist also doch irgendwie übel.“Soziale Dienste werden im steten wechsel der aufgabenteilung gemeinschaftlich geleistet.“(76) „steter wechsel“ (klein = gut – was würde unsere gehbehinderte Oma dazu sagen?).

Ein Vorzeigeprojekt: Aus einer einstigen Automobil-Großfabrik (groß) entstand „ein vielseitiger produktionsbetrieb für moderne transportsysteme.“ „Hinter stählernen, jugendstilartig oder modernistisch gestalteten torbögen führen steintreppen und rollbänder in die ehemaligen U-bahnschächte, wo der größte teil des innerstädtischen gütertransportes bewältigt wird. Wie in einer rohrpost werden die raketenförmig konstruierten wagons mit gütern beladen zu ihren bestimmungsorten programmiert, die sie mit hoher geschwindigkeit erreichen, so dass die weiteste entfernung in weniger als fünfzehn minuten überbrückt werden kann.“(78f) Dies Kleingeschriebene wird aber von „anderen städten … wegen der auftretenden störanfälligkeit kritisch betrachtet oder gar aus ökologischen gründen abgelehnt“. Gott sei Dank, denn eigentlich sind in R’s Welt „luft- und segelschiffe“ angesagt, „weil die menschen ein bequemes zeitgefühl genießen.“(79)

Das wissen offenkundig viele nicht. Sie müssen malochen. Ein beliebter Fernsehsender, ehrenamtlich betrieben, hat spontane Sendepausen, weil „seine macherInnen oft mühevoll damit beschäftigt, ihren lebensunterhalt noch mit anderen tätigkeiten zu bestreiten.“(83) Solches „machen“ (klein), das dem Selbst (bei R. Klein) dient, ist also unzuverlässig, die schlichte Lohnarbeit dagegen zuverlässig. Was sagt uns das? Wo es wirklich ernst wird, muss diese (ungeliebte) Lohnarbeit her. Es ist R. Offenkundig undenkbar, dass andere Tätigkeiten als Lohnarbeiten materiell tatsächlich eine Gesellschaft tragen können. Das ihm in seiner „sozialistischen“ Fantasie Eigentliche, die Selbsttätigkeit, ist hier also eine verzichtbare Sache von Jux und Freizeit oder Ausdruck von Mangel – normaler Kapitalismus also, bei R. Sozialistische Gesellschaft genannt. Eine wirklich über den Kapitalismus hinausweisende Idee wird so dem Spott preisgegeben.

„Überwiegend handwerklich“ fertigen 500 Menschen in R’s Utopia kleine Traktoren nur für nächste Umgebung, sechs pro Tag.(88f) Das ist Lohnarbeit, in der wohl kaum das Salz an die Suppe verdient werden kann, zumal die Bude wegen mangelnder Kunden immer wieder geschlossen bleibt.
Selbst wenn wir mal freie Selbstbetätigung annehmen, warum sollten sich die Menschen nicht wohlfeilere Maschinen besorgen und sich statt mit der Zusammenschrauberei von Hand mit interessanteren Dingen beschäftigen? Die Nutzer würden vermutlich auch ohne Probleme die effektiver mit geringerer Arbeitszeit hergestellten großen süddeutschen Traktorenwerk beziehen, von dem R. Spricht. Aber groß ist bei ihm ja schlecht und ineffektiv ..

Eine Satire? Dazu passten dann der ernüchternde Longomai-bericht und einige Theoriebezüge nicht. Hier schreibt ein ursprünglich an Marx Geschulter, der allerdings vergisst, dass Marx nicht Die Kapitalisten sondern Das Kapital geschrieben hat, dass – siehe den Real-Sozialismus – das Vertreiben der großen (Privateigentümer) noch nicht das Aufheben der Wert- und privateigentümlichen Produktionsverhältnisse bedeutet, dass es die Lohnarbeit ist, die unvermeidbar Herrschaft produziert, die Herrschaft der Verhältnisse über Arbeiter und Unternehmer. Die Phrasen des Real-Sozialismus über sich selbst nimmt R. Als Argument gegen stringente theoretische Arbeit: Dessen Scheitern habe bestätigt, dass „ein sozialistisches Gedankenmodell, das sich auf den Eigentumsbegriff als die zentrale Achse seines Selbstverständnisses reduziert“, den Kommunismus in weite Ferne rückt.(46) Wo war am Staatseigentum an Produktionsmitteln das Sozialistische, wo an Lohnarbeit und Warenproduktion? Wirkliche Demokratie soll es bei R. Richten. Doch woher nehmen die Demokraten, die Mittel für ihre Wohltaten her?: Aus der Warenproduktion. Und die hat eben die Logiken, die auch bei ihm durchscheinen, die R. Aber tapfer ignoriert. Was bleibt von Demokraten, die der Verwertung Raum sichern und damit gegen die Bedingungen ihrer Absichten und Wirksamkeit agieren müssen?

Wo liegen R.s systematische Fehler? Er kann zwischen sachlichen Produkten, Geräten und der sozialen Form, in der sie bewegt werden, nicht unterscheiden: „Alle Betriebe sind … vom druck der Zinslasten und teilweise von der pflicht der Kapitalamortisierung befreit. An die stelle der früher ausschlaggebenden Rentabilität des maschinenpartks tritt der aspekt der menschlichen würde und der langfristigen nützlichkeit im verhältnis von produzentInnen in den vordergrund. Das befreit die produzentInnen aus der wirtschaftlichen Gewalt ihrer maschinerie.“(93)
Es sind nicht, wie der Maschinenstürmer glaubt, (große) Maschinen an sich, die über die Menschen herrschen. Es sind die Produktionsmittel und die (Lohn-)Arbeit in der Kapitalform, die die reelle Subsumtion der Produzenten unter das Kapital bewirken. Aber genau diese Form ist in seinem Konstrukt nicht aufgehoben, sondern vorausgesetzt. Auch das Alimentieren (durch Werttransfer) von Tätigkeiten, die nicht selbst Lohnarbeit sind (etwa der Selbstversorgung), wird erst durch die Warenproduktion ermöglicht. Hier handelt es sich nicht um eine sozialistische Fantasie. Gegebene soziale Formen heben sich nicht dadurch auf, dass die Maschinen verkleinert werden, die Losgrößen beschränkt, die Menschen zwischen verschiedenen Tätigkeiten routieren.
Die Traktorenproduzenten routieren zum Zwecke der Selbstversorgung – die mit erhöhten Wertzuwendungen honoriert wird! – zwischen Gärtnern, Schauspielern und Kindererziehen (wohl einfache Tätigkeiten, zwischen denen man halt wöchentlich so wechselt). R. Weiß selbst um die Konsequenzen solcher Prämierungen (treffender wäre: Entlohnung) der angeblich freien Selbsttätigkeit: Der größte Blödsinn (er ist blankes Geld wert) wird von den Akteuren als Selbstversorgung ausgegeben – von wegen Nützlichkeit und Nachhaltigkeit. Das ganze Geschehen wird „heikel und die stabilität eines ökonomischen gleichgewichts äußerst schwindelanfällig“. „Der betrug mit falschen [geldwerten] daten“ greift um sich. (93)
Das lässt sich auch durch R.s zweite irrige Hoffnung nicht aufhalten.
Das Feststellen der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit für die Herstellung von Waren (auch der Ware Arbeitskraft) will R. Nicht dem Markt überlassen. Eine sozusagen „ehrliche Zeitrechnung“ soll der Warenproduktion den Charakter der Ausbeutung und des Anarchischen nehmen. Das wurde theoretisch schon von Marx aus dem Felde geschlagen und ist im Osten auch praktisch gescheitert. Doch nehmen wir es mal als Realität: In 12.000 Projekten und Betrieben in R’s Stadt sind Tätigkeiten „einheitlich nach ihrer zeitdauer und individuell nach ihrer anstrengung“ zu bemessen. Hier dürfte der Real-Sozialismus an Zentralismus, Bürokratie und Stagnation noch weit übertroffen werden ohne dass verhinderbar wäre, was auch R. Für seine Fantasie befürchtet: Lug und Trug. Das System bräuchte solche Engel (die allerdings benötigten R.s verschämten Kapitalismus nicht), für die die Planbarkeit des wirtschaftlichen Kreislaufes Gesetz, innerstes Bedürfnis sein müsste. Wer kann dies in einer Warenproduktion dauerhaft sein? Da hilft der einstige DDR-Freund könnte dies wissen – kein Apell, keine „Schule der sozialistischen Arbeit“, kein Parteilehrjahr. Noch so ausgeklügelte ökonomische Wertanreize können der Warenproduktion keinen sozialistischen Charakter verleihen und der Selbstversorgung auch nicht.

Die Praxis, Sozialismus und Warenproduktion zusammenzudenken, war einst eine große geistige Antriebskraft, die in Ost und West Sozialstaaten hervorbrachten. Geschichtlich war das gebunden an die zivilisatorischen Potenzen der kapitalistischen Produktionsweise und an starke soziale Bewegungen, die diese aus dieser Formation herauspressen konnten. Mit dem einen versiegt heute auch das andere. Unter postfordistischen Produktionsverhältnissen hängt der tatsächliche Reichtum von Gesellschaften immer weniger von der Masse der verausgabten Arbeitszeit ab (weshalb Arbeitslose auch zunehmend keine Reserve-Armee für zukünftige Verwertung mehr darstellen und letztlich auch keine Institution durch Umverteilung von Wert deren Existenz sichern kann), sondern von der schöpferischen, wissenschaftlichen, künstlerischen Qualität der agierenden Individuen und ihren Fähigkeiten zur bewussten sozialen Kooperation. Von diesem geschichtlichen Punkt an, da der Reichtum nicht mehr notwendig in Warenform und durch Lohnarbeit produziert werden muss und allen zur Verfügung stehen kann, wird Sozialismus möglich, ist die unvermeidbar auf Verwertung gerichtete Warenproduktion, die wertförmige Vergesellschaftung nicht mehr die notwendige und tragfähige materielle Grundlage zivilisatorischen Fortschritts.

Sind damit die von R. Beschriebenen tatsächlichen alternativen Versuche abzulehnen? Nein. Sie machen schon deshalb Sinn, weil sie einzelnen Menschen wenigstens zeitweilig eine erträgliche Existenz sichern. Es werden hier auch soziale Kompetenzen entwickelt, die für sozialistische Umbrüche bedeutsam sein können. Und als partielle Antworten auf konkrete Unfähigkeiten der kapitalistischen Warenproduktion, menschliche Bedürfnisse menschlich zu befriedigen, können hier alternative Methoden und Techniken geschaffen werden. Die von diesen Versuchen selbst nicht überschreitbare Grenze ist gesetzt durch ihr Eingebundensein in die herrschende Warenproduktion. Deshalb werden solche Projekte häufig normale kapitalistische Unternehmen mit all den Konsequenzen auch für die inneren Beziehungen oder sie brechen zusammen oder sie werden alimentiert (was eben auch eine funktionierende Verwertung voraussetzt – bloß an anderer Stelle).

R. – dies sein Grundfehler – setzt auf eine durch Warenproduktion abgesicherte sozialistische Entwicklung, in der dann konsequenterweise auch noch zahlreiche zivilisatorische Errungenschaften der bürgerlichen Epoche zugunsten von Askese und regionaler Borniertheit aufgegeben werden. Seine Fantasien sind faktisch Unterwerfungen unter das Gegebene und zugleich Parodien auf den einstigen Osten. Wege aus dem Kapitalismus sind theoretisch und praktisch nur jenseits des Feldes der Warenproduktion und der Lohnarbeit zu finden. Solchem Realismus müssten sich sozialistische Fantasien stellen.


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