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Antwort von Ulrich Weiss auf WRs Replik
„Weder das Staatseigentum noch proudhonistischen Rücknahmen der Kapitalisierung können die Vermittlung von Gesellschaftlichkeit durch Wert/Geld aufheben.“
1. Du schlägst „streitbare Diskussion … [bei] Anerkennung der Argumente auf einer ‚gleichrangigen Höhe'“ vor. Sonst – Du meinst wohl meine Methode – habe „das Ganze ein unfruchtbares Gefälle, das sich von der Höhe der Wahrheit auf die Tiefe der fixen Idee herablassen muss.“ Ich nehme die dann folgende Bemerkung zu „Grundpositionen und Fragmenten bei Marx/Engels“ als Erläuterung dieser Aussage: „Keiner der Aspekte/Bereiche dürfte ein Schlüsselproblem darstellen, dessen Lösung das Tor zu einer besseren Gesellschaft öffnete. Meiner Meinung gibt es keinen einzigen Dreh- und Angelpunkt, der wie eine Drehscheibe an alle anderen Probleme andockt.“
Nun, von „allen anderen Problemen“ redet kein Mensch. Diese Floskel sei geschenkt. Aber meinst tatsächlich, dass es keine Grundstrukturen gibt, die die sozialen Qualitäten von Gesellschaften bestimmen? Oder zweifelst Du nur daran, dass diese erkennbar sind? Die theoretische Rekonstruktion solcher Strukturen nach der Art der Marxschen Kategorien führt zu fixen Ideen. Habe ich Dich richtig verstanden?
2. Gleich anschließend schreibst Du: „Das sowjetische System … war …
ein sozialistisches, DA es ganz wesentliche Merkmale aufwies, die auch Marx und Engels als charakteristisch für den Sozialismus ansahen“ („DA“ hervorgehoben von mir). Du nennst auch gleich entsprechende „Schlüsselprobleme“. In angenommener Übereinstimmung mit Marx hältst Du nämlich eine Gesellschaft für sozialistisch, in der sich die wesentlichen „Produktionsmittel … in den Händen der staatlichen Macht“ befinden und in der es eine „zentrale Wirtschaftsplanung“ gibt. Ein weiteres Kriterium sei, dass die Planung eingesetzt wird, „um wirtschaftliche Krisen zu vermeiden und die Produkte auch nach sozialen Kriterien zu verteilen.“
Sag bitte, was soll ich nun als gültig annehmen? Erst verneinst die Existenz oder Erkennbarkeit solcher „Schlüsselprobleme“ bzw. Lehnst die theoretische Bezugnahme auf solche „Dreh- und Angelpunkte“ ab, nimmst sie dann aber selbst als Kriterien für die Bewertung einer Gesellschaft.
Ich denke, wir sollten uns darüber verständigen, ob wir eine theoretische Diskussion führen wollen oder nicht, ob und in welchem Sinne wir die Marxschen (oder andere) Begriffe (Gesellschaftsformation, Produktionsweise, kapitalistische Warenproduktion, Kapital, Lohnarbeit, Staat … und die Aufhebung all dessen durch eine sozialistisch-kommunistische Umwälzung) für geeignet halten, Dreh- und Angelpunkte für die Suche nach Wegen aus dem Kapitalismus zu erkennen.
Gegebenenfalls sind diese zu korrigieren oder ausdrücklich verwerfen.
Jedenfalls müssten wir mit unseren Erkenntnissen stringent umgehen und Gefälle vermeiden.
3. Marx zustimmend schreibst Du: „In der deutschen Ideologie geht es um die Teilung der Arbeit in körperliche und geistige und die damit verbundene Verfügungsgewalt über ProduzentInnen und Produkte.“ Offenkundig ist auch nach Deiner Meinung die Aufhebung dieser Arbeitsteilung (im Sinne von Herrschaft der einen über die anderen) wesentlich für die Überwindung des Kapitalismus – ein „Dreh- und Angelpunkt“ also. Dass Du diese Marxsche Grundposition heranziehst macht in Bezug auf Deinen Text auch Sinn, geht es doch in Deiner sozialistischen Fantasie oft um die Rücknahme der kapitalistischen Arbeitsteilung. Du schreibst auch, dass die Sowjetunion dies nicht gelöst hatte. Sozialistisch war sie Dir trotzdem. Warum? Vermutlich, weil es da staatliches Eigentum an Produktionsmitteln gab und zentrale Planung. Unsozialistische Arbeitsteilung und sozialistisches Staatseigentum – das geht also zusammen?
Hierzu erstens Marx/Engels in der „Deutschen Ideologie“: „Übrigens sind Teilung der Arbeit und Privateigentum identische Ausdrücke – in dem Einem wird in Beziehung auf die Tätigkeit dasselbe ausgesagt, was in dem Andern in Bezug auf das Produkt der Tätigkeit ausgesagt wird.“ (MEW 3/32)1 Wenn das stimmt, dann kann, wo diese Teilung der Arbeit vorherrscht, das darauf begründete Eigentum nicht sozialistisch sein, auch nicht als Staatseigentum.
Zweitens. Marx hat nicht die proudhonistische Vorstellung, dass Widersprüche der kapitalistischen Produktionsweise dadurch überwunden werden könnten, dass die Arbeitsteilung und damit das (kapitalistische) Privateigentum an Produktionsmittel zugunsten der vorkapitalistischen handwerklichen Tätigkeit aufgehoben oder eingeschränkt wird. Mit sozialistisch-kommunistischer Perspektive kann dies nach Marx nur auf der Ebene hoher Produktivität menschlicher Arbeit (deren Voraussetzungen der Kapitalismus schafft) geschehen und zwar durch eine Vergesellschaftung, die weder der Vermittlung durch Wert (Geld) noch durch staatliche Gewalt bedarf. Erst dies und nicht aber die Konzentration von Kapital in den Händen des Staates bedeutet Aufhebung von kapitalistischem Privateigentum. Weder das Staatseigentum noch proudhonistischen Rücknahmen der Kapitalisierung können die Vermittlung von Gesellschaftlichkeit durch Wert/Geld aufheben. Die unmittelbaren Produzenten können ihre abhängige Rolle als Lohnarbeiter so nicht überwinden. Im Staatseigentum an Produktionsmitteln, mittels derer in Lohnarbeit Waren hergestellt werden, ist die Kapitaleigenschaft der Produktionsmittel nicht aufgehoben. Das Gleiche gilt für kommunales Eigentum und für Eigentum etwa von Genossenschaften usw.
Werner Du willst die kapitalistische Arbeitsteilung in Frage stellen. Du versuchst das, indem Du sie Dir kleiner, abgeschwächter vorstellst, aber nicht indem Du die soziale Form, die die (kapitalistische) Arbeitsteilung hervorbringt und voraussetzt, aufhebst. Dies ist eine rückwärtsgewandt-utopische Idee, die auf vorkapitalistische Warenproduktion, handwerkliche Verhältnisse orientiert. Du willst die Wertform zurück entwickeln, aber nicht aufheben. Du entkommst aber ihrer Logik nicht – Dein Text bietet selbst Belege dafür (ich habe welche genannt).
Du schreibst, Du konntest nicht so kühn sein, Dir als Alternative zum Kapitalismus eine Produktionsweise vorzustellen, die nicht Warenproduktion ist. Kühn oder nicht, realistisch sollten wir sein und nicht etwas als Alternative beschwören, was weder möglich noch meines Erachtens wünschenswert ist (im Sinne des bewahrenden Aufhebens und Verallgemeinerns wesentlicher zivilistorischer Errungenschaften der bürgerlichen Epoche). Hier gibt es enormen Diskussionsbedarf.
4. Du könntest zum Beispiel auf folgendes verweisen: Marx folgend (siehe seine Gedanken zur russischen Dorfgemeinde und deren sozialistischen Potenzen) verweisen manche Leute (ich auch) in der Suche nach Wegen aus dem Kapitalismus auf die Parallelität verschiedener historischer Erscheinungen. Einerseits wird international die gesellschaftliche Entwicklung von postfordistischen kapitalistischen Produktionsverhältnisse und Produktivkräfte dominiert, die allerdings ihre integrative, lebenserhaltende Kraft verlieren und immer lebensfeindlicher wirken. Zugleich gibt es weiterhin – nicht nur in der sogenannten dritten Welt – nichtkapitalistische Lebensformen von Gemeinschaften. Diese sind angesichts der Globalisierung massiv bedroht.
Im Unterschied zu den Zeiten der ursprünglichen Akkumulation, des westlichen Frühkapitalismus, erwachsen aber den betroffenen Menschen in ihrer Mehrheit auf kapitalistische Weise keine Existenzmöglichkeiten, die sie dauerhaft tragen könnten. Vielleicht gibt in dieser Gleichzeitigkeit und in den konflikthaften Zusammentreffen der entsprechenden Kulturen Momente zu entdecken, die im Westen gerade als Konsequenz der tiefgehenden kapitalistischen Arbeitsteilung längst verloren gegangen sind, die aber für die notwendige Aufhebung kapitalistischer Verhältnisse von Bedeutung sein können. Sozusagen Neues im (sehr) Alten: Gemeinschaftsmentalitäten, soziale Kompetenzen, geistige Vermittlungen von menschlichen Zusammenhängen. Johannes Stockmeier beschäftigt sich mit letzterem stark.
Vielleicht sagst Du ja jetzt: Genau darum geht es mir in meiner Orientierung auf Kleinteiligkeit usw.
Das verstehe ich schon. Der Fehler ist nur der: Global einen entwickelten Kapitalismus vorausgesetzt, können die kapitalistischen Widersprüche nicht dadurch überwunden oder beherrscht werden, dass die Warenproduktion, die Lohnarbeit, die ganze Wertvergesellschaftung halb zurückgenommen oder abgeschwächt wird. Sie muss aufgehoben werden. Wir können nicht (und ich will das auch nicht; wer in den Metropolen will das denn wirklich?; abgesehen davon, dass wir dazu 5 Mrd. Menschen zuviel sind) zurück zu den Zeiten der Luditen und Maschinenstürmer, auch nicht mit Hilfe etwa der Gemeinschaftsmentalitäten, die in vielen Regionen noch aus nichtkapitalistischen Zeiten überlebten.
Es ist ein kurzschlüssiger, nicht verallgemeinerbarer Versuch, Geschichte zurückzudrehen, indem Kleinteiliges, Handwerkliches als materielle Grundlage der Existenz in die bestehende (kapitalistische) Warenproduktion implantiert werden soll. Du versuchst, so Produktion und Nützlichkeit, Planung und Verbrauch sozusagen kurzzuschließen und die Logiken eben der Warenproduktion, die Du beibehälst, auszuschalten. Das ist kein sozialistisches und kein realistisches Projekt.
5. Hier muss tatsächlich theoretisch argumentiert werden. Du weißt oder ahnst, was hier das Schlüsselproblem ist und erklärst, dass es auch bei Marx in der „Frage der Warenproduktion und des Wertgesetzes … nicht so eindeutig und einfach“ sei.
Einfach ist es nicht, aber jedenfalls in Marx‘ Kritiken der Politischen Ökonomie sehr eindeutig: Die sozialistische Gesellschaft ist keine Gesellschaft, der ökonomisch eine Produktion zugrunde liegen kann, in der die Produkte als Waren produziert werden, in der also das Wertgesetz gilt und die Arbeit als Lohnarbeit verausgabt wird, in der die unmittelbaren Produzenten also nicht die Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel und die Produkte haben.
Was ist da im „Kapital“ oder etwa in den „Grundrissen“ unklar? Mein Vorschlag zur Diskussion dieser Differenz:
Erstens: Wir sollten anhand der genannten Marxschen oder anderer Texte darüber diskutieren, ob die Alternative so steht: Sozialismus oder Warenproduktion?
Zweitens: Dann sollten wir die Marxschen Argumente in der Kritik des Gothaer Programms prüfen. Die haben es in Bezug auf unsere Kontroverse in sich. Zu dieser Kritik ist Marx als Reaktion auf die Sozialismusbilder der Lasalleaner gezwungen, die er grundsätzlich für falsch hielt (Volksstaat, ungeteilter Arbeitsertrag, gerechte Verteilung). Hier nimmt er eine Übergangsgesellschaft zwischen Kapitalismus und dem entfalteten Kommunismus an, Sozialismus oder erste Phase des Kommunismus. Der Marxismus-Leninismus hat sich in seinem Bestandteil „Politischen Ökonomie des Sozialismus“ und in der „sozialistischen“ Wirtschaftspraxis gerade auf wesentliche Aussagen von Marx über diese Übergangsgesellschaft gestützt. In real-„sozialistischer“ Theorie und Praxis ging es immer wieder auch um die konsequentere „Anwendung des Wertgesetzes“. (Ein Einschub: Die Wende, längst durch die DDR-Ökonomie vorbereitet, war die radikale Umsetzung genau dieser Forderung. Der bundesdeutsche Sozialstaat zieht jetzt insgesamt nach).
Die Marxschen Programmkritik von 1875, die Politische Ökonomie des Sozialismus bezog sich nicht zu Unrecht darauf, widerspricht m.E. In wesentlichen Punkten tatsächlich sowohl den großen Kritiken der Politischen Ökonomie als auch den Frühschriften.
Hierzu nur als Hypothese: Die Aussagen der Frühschriften bzw. Der Kritiken der Politischen Ökonomie hinsichtlich des Sozialismus-Kommunismus gehen von einen voll entfalteten Kapitalismus voraus. Durch die Arbeiterbewegung, die Diskussion um das sozialdemokratische Programm, gezwungen, Sozialismusvorstellungen plausibel zu machen und zwar von einem noch sehr unentwickeltem Kapitalismus aus, kommt Marx zur Annahme einer Übergangsgesellschaft, die unvermeidbar noch vom bürgerlich-kapitalistischen Leistungsprinzip, von staatlicher Herrschaft usw. Geprägt sei. Ich sehe das heute als einen verständlichen aber – gemessen an den tatsächlichen Voraussetzungen und Möglichkeit – untauglichen Versuch an, aus einem noch unentwickelten Kapitalismus heraus eine sozialistisch-kommunistische Umwälzung zu denken bzw. Praktisch zu gehen. Die Nähe des ML, der sogenannten Politischen Ökonomie des Sozialismus zu diesen Marxschen Aussagen ist auch Ausdruck der auch ab nach 1917/1945 noch lange nicht überwundenen Grundsituation der Arbeiterbewegung. Im praktischen proletarischen Klassenkampf (dies ein Ringen um die Verbesserung der Existenz innerhalb der bürgerlichen Epoche) konnte Sozialismus als motivierendes Ziel damals nur in den Kategorien der bürgerlichen Gesellschaft wirksam werden (siehe das Arbeitsethos, siehe die Vorstellung von Reichtum, Gerechtigkeit usw., siehe die Ideale, die in den Arbeiterliedern deutlich werden).
Heute ist die Situation eine andere: Die zivilisatorischen Potenzen der bürgerlichen Gesellschaft, der kapitalistischen Warenproduktion erschöpfen sich. Zugleich gibt es inzwischen solche materiellen und geistigen Voraussetzungen, die eine praktische Aufhebung der Warenproduktion denkbar und wünschenswert machen (Dies ist an anderer Stelle entwickelt.) Es gibt weder realistische Möglichkeiten noch Notwendigkeiten, eine quasi noch bürgerliche erste Phase des Kommunismus als unumgänglichen Übergang anzunehmen. In der Geschichte seit 1874, 1917/45, wesentlich ein Erfolg gerade der innerkapitalistischen Arbeiterbewegung, wurde sozusagen der „Wahrheit“ und Wirksamkeit der Marxschen Aussagen in der Programmkritik die Grundlage entzogen. Den viel weitersichtigen Grundaussagen der Kritiken der Politischen Ökonomie und der Frühschriften (in denen eben ein entfalteterer Kapitalismus vorausgesetzt wurde, der an die Grenze seiner zivilisatorischen Möglichkeiten und an die seiner Zivilisationsverträglichkeit gekommen ist) dagegen wuchs die Wirklichkeit sozusagen entgegen.
Wollen wir dies als Diskussionsthema aufnehmen? Ich bin sehr dafür.
Drittens: Ich nehme Marx hier nicht als obersten Schiedsrichter an, nach dem sich die Wirklichkeit zu richten hätte, sondern „nur“ als Bezugspunkt für theoretische Auseinandersetzungen über die Wirklichkeit und mögliche Entwicklungen. Als solchen kenne ich allerdings keinen besseren und nehme ihn ernst.
Marx wird sozusagen sehr sprechend, wenn wir in unsere Diskussion den Blick richten auf Besonderheiten der jetzigen kapitalistischen Produktionsweise, der postfordistischen Produktionsmethoden, auf
- die innerkapitalistischen Änderungen in der Arbeitsteilung,
- die Zunahme der sogenannten Wissensökonomie,
- die erneute Ausweitung der reellen Subsumtion der agierenden Individuen („Lohnarbeiter“ ist hier nicht immer der richtige Ausdruck, z.B. Nicht bei den sogenannten Ich-AG) unter das Kapital durch die Übernahme von wesentlichen Kapitalfunktionen (Auftragsbeschaffung, Arbeitsorganisation, Kontrolle, Vertrieb …) durch die unmittelbaren Produzenten selbst. Die Personifizierungen des Kapitals, damit die alten Losungen des Klassenkampfes von den Müßiggängern usw. Werden immer problematischer. Die Kapitalverhältnisse sind sozusagen in den Individuen, in ihren sozialen Beziehungen, in ihren Mentalitäten und Mythen selbst zu bekämpfen bzw. Aufzuheben. Mit den alten Widerstandslosungen, mit dem Anrennen gegen Institutionen oder dem Marsch durch sie, ist da nichts mehr zu machen.
- das Hineinziehen sozusagen immer neuer Reproduktionsfunktionen in den direkten Verwertungsprozess, damit dramatische Änderungen in den Klassenstrukturen,
- die ökonomisch begründete (und bei Beibehaltung der Warenproduktion nicht aufhaltbare) zunehmende Unfähigkeit von Staaten und Kommunen, allgemeine soziale Aufgaben wahrzunehmen.
Wenn wir diese reale Entwicklung konfrontieren mit der Marxschen Methode, mit seinen Kategorien, in der er die kapitalistische Produktionsweise, die Wertverwertung durchgängig unter dem Gesichtspunkt ihrer Aufhebbarkeit analysiert, dann wird die Aufhebung des Kapitalismus als Aufhebung der Warenproduktion tatsächlich denkbar. Dann kann die Suche nach Keimformen, nach Voraussetzungen und Momenten des Neuen im Alten sinnvoll diskutiert und betrieben werden.
Das heißt überhaupt nicht, dass eine solche (auch theoretisierende) Herangehensweise die einzige oder auch nur die wesentliche Suche nach Wegen aus dem Kapitalismus ist (ich treibe ja auch mehr). Doch Dein Text Werner hat eben auch einen theoretischen Anspruch und er führt einen entsprechenden Titel („sozialistische Fantasie“).
Nicht jede soziale Bewegung, die sich antikapitalistisch dünkt, ist auch eine. Was Aufhebung der Kapitalverhältnisse bedeutet und was Sozialismus ist, in welche Richtung ich also suche und mich engagiere, das muss diskutierbar sein.
Hier also meine Vorschläge zur Diskussion. Ansonsten kann ich nur sagen: Leute, lest Werners Text. Ich denke, dass er viele Ideen und einzelne Wünsche vereint, die diese und jener als Zukunftsvision mit sich trägt.
In Richtung Werners Fantasie, die die Warenproduktion, die Wertvergesellschaftung beibehält, ist kein Sozialismus zu finden. Dafür bringe ich Argumente, diskutierbare wie ich hoffe.
Uli Weiß
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