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„Publik-Forum“ Nr. 18 / September 2020

„… tiefe Einblicke in die ausbeuterische und entwürdigende Welt der deutschen Großschlachtereien“

Gewerkschaften, Bürgerinitiativen und auch Kirchen haben jahrelang auf die Missstände hingewiesen — sie wurden nicht gehört. Erst als sich in der Corona-Krise Leiharbeiter massenhaft infizier­ten, schreckte die Gesellschaft auf. Sie erschrak über die miserablen Arbeitsbe­dingungen in der industriellen Fleisch­produktion. Solange das menschenver­achtende System aus Werkverträgen, Schleppern, Niedriglöhnen, Mietwucher und menschenunwürdiger Unterbrin­gung garantierte, dass Koteletts und Grillwürste billig waren, sahen Politiker und Aufsichtsbehörden weg. Das vorlie­gende Buch gibt tiefe Einblicke in die ausbeuterische und entwürdigende Welt der deutschen Großschlachtereien. Mit­arbeiter sind zu Wegwerfmenschen ge­macht worden, so der Kritiker Pfarrer Pe­ter Kossen. Es bleibt zu hoffen, dass der Schock der Corona-Krise anhält und menschenunwürdige Arbeit in der Fleischindustrie zur Vergangenheit wird.

Franz Segbers


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